Früher als in vergangenen Jahren hat Ende Mai die Blüte der Bienenragwurz (Ophrys apifera) begonnen. Trocken-warme offene Standorte scheinen nicht – wie oft angenommen – optimal für diese geschützte Art zu sein.
Im Bild zwei benachbarte Standorte (Distanz < 10 m) nahe dem Grenzwandel. Sowohl die Individuenzahl pro Fläche als auch die Wüchsigkeit scheinen durch Konkurrenz mit Gräsern und Kräutern in der 1x/Jahr gemähten Wiese (Abb. links und Mitte links) mit der Zeit zurückzugehen.
Im Gegensatz dazu nehmen am schattigeren Gehölzrand-Standort Anzahl und Größe der Individuen von Jahr zu Jahr wie auch im Vergleich zur Wiese zu (Abb. Mitte rechts und rechts).
Auch wenn dieses Beispiel keine wissenschaftliche Untersuchung darstellt, gibt es Anzeichen, dass die offenen Standorte unter zunehmend trockenen Sommern nicht ideal für etliche Zielarten des in der FB angestrebten Ökopunkteprogramms sind. Die Rodung von Gehölzinseln, Hecken und Säumen würde hier ökologisch keinen Sinn ergeben.
BUND Hessen zum Standort der Bienenragwurz: “Dennoch gehört die Bienen-Ragwurz zu den seltensten und am meisten bedrohten Pflanzenarten in Deutschland. Das liegt an den hohen Ansprüchen, die sie an ihren Lebensraum stellt. Sie benötigt Halbtrockenrasen oder lichte Trockenwälder mit kalkreichem und lockerem Boden sowie einem milden Klima.”